Der Vergleich von Stahlsorten mit gleichen bzw. ähnlichen Eigenschaften stellt manche Betriebe vor große Herausforderungen.

Wenn auch ein Vergleich der in Europa gebräuchlichen Stahlsorten (EN, OENORM, DIN) mit den in den USA (ASTM) verwendeten Stählen mittels Internetrecherche möglich ist, ist ein Bezug zu den kanadischen Normen (CSA) im Internet äußerst schlecht dokumentiert und schwer bis garnicht zu finden.

Spezielle Kanadische Werkstoffbezeichnungen sind auch in der einschlägigen Literatur so gut wie nicht erwähnt.

Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Vergleichbarkeit der gebräuchlichsten Europäischen Baustähle mit denen des Kanadischen CSA-Normenwerkes.

Vergleichstabelle Baustähle CSA

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Edelstahl - Vergleichsmöglichkeit

Speziell bei NIROSTA bzw. Edelstahl sollte man sich auf die US-Bezeichnungen AISI/SAE und UNS stützen.

Unser 1.4301 bzw. X5CrNi18-10 entspricht dem damaligen A2 oder V2A oder AISI/SAE 304, UNS S34400
Nach dem Schweißen bei Blechstärken bis 5 mm auch ohne nachträgliche Wärmebehandlung interkristallin beständig. Er ist für eine Temperaturbeanspruchung bis 600 °C zugelassen. Die Schweißbarkeit ist nach allen elektrischen Verfahren gut, ein Gasschmelzschweißen sollte nicht angewendet werden.Der Stahl ist aber gegenüber Chloridionen (Salz usw.) nicht beständig.

Der 1.4401 bzw. X5CrNiMo17-12-2 entspricht dem damaligen A4 oder V4A oder AISI/SAE 316, UNS S31600
Austenitischer rostfreier Stahl mit ausgezeichneter Korrosionsbeständigkeit. Eine starke Verformung kann den Stahl etwas magnetisieren. Wird der Stahl bei Temperaturen zwischen 500 °C und 900 °C gehalten, können sich Chromkarbide in den Korngrenzen ausscheiden, was die Beständigkeit gegenüber interkristalliner Korrosion katastrophal verschlechtern kann. Ein Lösungsglühen ist dann nötig, um die Karbide aufzulösen, gefolgt von einem raschen Abschrecken, um jegliche neue Ausscheidung zu verhindern. Ein Abschrecken nach einer thermischen Behandlung wird in jedem Fall empfohlen. Dieser Stahl ist mit allen gängigen Methoden leicht schweißbar, mit Ausnahme der Sauerstoff-Azetylen Flamme. Nach dem Schweißen sollte ein Weichglühen mit anschließendem Abschrecken erfolgen, um das Risiko einer interkristallinen Korrosion auszuschließen!

Daneben kommt auch sehr häufig der 1.4571 bzw. X6CrNiMoTi17-12-2 zur Anwendung. Wurde früher auch A5 genannt. Die Entsprechung wäre der AISI/SAE 316Ti, UNS S31635
Nach allen bekannten Schweißverfahren gut schweißbar. Eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist im Allgemeinen nicht erforderlich. Der Einsatz von 1.4571 gegenüber 1.4404 ist aber nur gerechtfertigt, wenn Festigkeiten bei hohen Temperaturen gefordert werden. Anwendungsgebiete: Die erhöhte Beständigkeit gegen Korrosion und Lochfraß prädestiniert diesen Stahl für den Einsatz vor allem auf dem weiten Gebiet des chem. Apparatebaus. Kernkraft, Vakuumtechnik, Instrumentierung im Reaktorbau, U-Boot-Bau, Ofenbau, Zellstoff-, Textil-, Farben-, Fettsäure-, fotochemische und pharmazeutische Industrie.

Bei weiteren Fragen beraten wir sie gerne!

T85 Beratende Ingenieure e.U.

A-4921 Hohenzell, Mauler 4

www.t85.at

 

Bemerkung:

In dieser Tabelle enthaltene Stahlbezeichnungen:

S235JR    1.0038    S235JRG2    RSt37-2
S235JRH    1.0039    St37-2    
S275JR    1.0044    St44-2    
S355JR    1.0045        
S235J0    1.0114    St37-3U    
S235J2G3    1.0116    S235J2    St37-3N
S235J2    1.0117    S235J2G4    
S275J2H    1.0138    St44-3 N    
S275J0    1.0143    St44-3 U    
S275J2    1.0145    S275 J 2 G 4    
S275J0H    1.0149    St44-3 U    
S355J0H    1.0547    St52-3 U    
S355J0    1.0553    St52-3 U    
S355J2G3    1.0570    S355J2    St52-3N
S355J2H    1.0576    RoSt52-3    St52-3N
S355J2    1.0577    S355J2G4  

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